Laboratory for Molecular Diagnostics
Center for Nephrology and Metabolic Disorders
Moldiag Diseases Genes Support Contact

Gitelman-Syndrom

Das Gitelman-Syndrom ist eine autosomal rezessiv vererbte Störung der renalen Tubulusfunktion, welche durch renale Kalium- und Magnesiumverluste gekennzeichnet ist.

Geschichtliches

Gitelman beschrieb 1966 ein Krankheitsbild mit Hypomagnesiämie und Hypokaliämie, welches auf erhöhte renale Verluste dieser Elektrolyte zurückzuführen war. Die klinische Symptomatik bestand in wiederholt auftretender Muskelschwäche und einer chronischen unspezifischen Dermatitis. Dieses Syndrome wurde später als hypomagnesiämische und hypocalciurische Variante vom Bartter-Syndrom abgegrenzt und als Gitelman-Syndrom bezeichnet.

Epidemiologie

Die Prävalenz wird mit 1:40.000 geschätzt. In der europäischen Bevölkerung ist die Häufigkeit von heterozygoten Merkmalsträgern mindestens 1%. Aus bisher ungeklärtem Grund sind erkrankte Kinder bei heterozygoten Anlageträgern deutlich häufiger.[Error: Macro 'ref' doesn't exist]

Klinischer Befund

Das Gitelman-Syndrom wird als eine leichte Erkrankung mit guter Prognose angesehen. Jedoch wird die Lebensqualität durch diese Erkrankung erheblich beeinträchtigt. Die Patienten leiden an Salzhunger, Krämpfen, Muskelschwäche und -schmerzen, Müdigkeit, allgemeiner Schwäche und Abgeschlagenheit. Dazu bestehen meist Polydipsie und Nykturie. Der Blutdruck ist im Durchschnitt etwas niedriger als im Bevölkerungsdurchschnitt. Einige Patienten entwickeln eine Chondrokalzinose, welche eine hypomagnesiämiebedingte Kristallisation des Pyrrophosphates zurückgeführt wird. Im Labor finden sich neben der Hypomagnesiämie und Hypokaliämie, die von einer inadäquat erhöhten renalen Ausscheidung dieser Elektrolyte resultiert, auch eine Hypocalciurie. Gelegentlich wird eine Alkalose gefunden. Die Patienten benötigen eine Kalium- und Magnesium-Substitution. Zudem kann Amilorid nützlich sein, sollte jedoch wegen des zusätzlich blutdrucksenkenden Effektes vorsichtig eingeleitet werden.

Diagnosestellung

Die Diagnose wird anhand der Hypomagnesiämie mit Hypokaliämie bei verminderter renaler Ausscheidung von Calcium gestellt. Die molekulargenetische Diagnostik kann in vielen leicht verlaufenden Fällen nützlich sein.

Pathogenese

Das Gitelman-Syndrom resultiert aus einer Funktionsstörung des thiazidsensitiven Na-Cl-Cotransporters (SLC12A3).

Systematic

Erbliche renale Salzverlust-Syndrome
Bartter-Syndrom
EAST-Syndrom
Gitelman-Syndrom
SLC12A3
Hypomagnesiämie
Update:
Copyright © 2005-2020 by Center for Nephrology and Metabolic Disorders, Dr. Mato Nagel, MD
Albert-Schweitzer-Ring 32, D-02943 Weißwasser, Germany, Tel.: +49-3576-287922, Fax: +49-3576-287944
Sitemap | Webmail | Disclaimer | Privacy Issues