Der Aldosteronismus Typ 1 ist eine autosomal dominante Erbkrankheit, die auf eine ACTH Stimulation der Aldosteronsynthese beruht. Wenn die ACTH-Sekretion durch eine Glucocorticoidmedikation unterdrückt wird, so verschwindet auch der Hypertonus.
Weniger als 1% der Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus leiden an familiärem Hyperaldosteronismus Typ 1, dem glucocorticoid-behandelbaren Hyperaldosteronismus.
Der glucocorticoid-behandelbare Hypertonus manifestiert sich meist im frühen Erwachsenenalter. Wegen der autosomal dominanten Vererbung finden sich meist Angehörige mit gleichen Symptomen.
Für die Diagnose entscheidend sind neben dem niedrigen Plasmarenin ein erhöhtes gut auf Glucocorticoide ansprechendes Aldosteron. Im Unterschied zur physiologischen Regulation der Aldosteronsekretion fällt der Aldosteronspiegel beim Aufrichten. Typisch für die Erkrankung sind auch die erhöhten Plasmaspiegel und Urinausscheidung abnormer Steroide wie 18-Oxycortisol und 18-Hydroxycortisol. Allerdings sind diese Substanzen in der klinischen Routine schwer zu bestimmen.
Der glucocorticoid-behandelbare Hyperaldosteronismus resultiert aus einer Verschmelzung von zwei unterschiedlichen Genen der Steroidhormonsynthese, dem für die Aldosteronsynthese verantwortlichen CYP11B2 und dem Gen der Glucocorticoidsynthese CYP11B1. Die Verschmelzungsform wird anti-Lepore bezeichnet, weil sich der 5'-Anteil des stromabwärts liegenden CYP11B1 mit dem 3'-Anteil des CYP11B2 koppelt. Die Aldosteronsynthese gelangt damit unter die Kontrolle des ACTH-abhängigen Promotors. Somit entsteht das Phänomen das ACTH nicht nur die Glucocortoicoid- sondern auch die Mineralocorticoidsynthese antreibt.
Die Therapie besteht in einer kontinuierlichen Glucocortikoidsubstitution des normalen Tagesbedarfs mit der Folge einer Nebennierenrinden-Atrophie. Auf eine Dosissteigerung in Stresssituationen ist zu achten, ähnlich wie bei der Nebenniereninsuffizienz. Der therapeutische Effekt tritt meist erst nach einigen Wochen ein. In seltenen Fällen sind zusätzlich Spironolacton, Kaliumsubstitution und Antihypersensiva erforderlich.
Hyperaldosteronismus | ||||
Conn-Syndrom | ||||
Glycocorticoid getriggerter Hypertonus | ||||
Hyperaldosteronismus Typ 1 | ||||
CYP11B1 | ||||
CYP11B2 | ||||
Hyperaldosteronismus Typ 2 | ||||
Hyperaldosteronismus Typ 3 | ||||
Hyperaldosteronismus Typ 4 | ||||