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Paraoxonase 1

Die biochemische Bedeutung der Paraoxonase besteht in der Radikalbeseitigung. Klinisch scheinen Mutationen mit der Progredienz der Arteriosklerose und der diabetischen Retinopathie zu korrelieren.

Epidemiologie

Die Allelhäufigkeit der Mutation an der Codonposition 191 betragen etwa 65% für das Q und 35% für das R-Allel. An der Position 54 lauten die Häufigkeiten für das M und L-Allel entsprechend 40% und 60%. Für das M-Allel ist eine Zunahme von Nord- nach Südeuropa zu verzeichnen.

Genstruktur

Das Gen mit der Kurzbezeichnung PON1 besitzt eine Größe von etwa 27kb. Es befindet sich auf dem Chromosom 7 an der Position 7q21.3. Das Gen wird aus 9 Exons gebildet.

Phänotyp

Träger von Mutationen (M55L, Q192R), die zu einer verminderten Aktivität (aber bei normaler Konzentration) des Enzyms im Plasma führen, zeigen eine ausgeprägte Neigung zu arteriosklerotischen Veränderungen. Dies ist besonders augenscheinlich in klinischen Situationen, die zu einer erhöhten Radikalbildung disponieren, wie zum Beispiel beim Diabetes. Hier konnte für die M55L Mutation zusätzlich auch Begünstigung der Entwicklung einer diabetischen Retinopathie nachgewiesen werden.

Pathologie

Das Genprodukt ist ein antioxidativ wirkendes Enzym. Es befindet sich in den HDL (hight density lipoprotein) Partikeln. Man schreibt diesem Enzym deshalb eine Bedeutung für die Beseitigung oxidativer Radikale und in diesem Zusammenhang eine protektive Wirkung bezüglich der Arteriosklerose zu. In der Tat konnte bei Mutationen dieses Gens, die zu einer verminderten Aktiviät im Plasma führen, eine verstärkte Ausbildung arteriosklerotischer Komplikationen und einer diabetischen Retinopathie beobachtet werden.

Untersuchungsstrategie

Die Indikation für diese Untersuchung besteht vor allem nach Ausbildung eines Diabetes. Der Befund ist für die Entwicklung einer Betreuungsstrategie hinsichtlich arteriosklerotischer Gefäßerkrankungen und einer diabetischen Retinopathie ausschlaggebend. Eine Familienuntersuchung in Familien mit ausgeprägter diabetischer Retinopathie und/oder Gefäßerkrankungen erscheint sinnvoll.

Interpretation

Das Risiko einer diabetischen Retinopathie ist beim LL-Genotyp um das 2,5-fache erhöht. Das Risiko von arteriosklerotischen Gefäßkomplikationen scheint bei beiden Mutationen erhöht, wenngleich hierfür recht unterschiedliche Zahlen existieren.

Genetests:

Research Method Familienuntersuchung
Turnaround 5 days
Specimen type genomic DNA
Clinic Method Hochdurchsatz-Sequenzierung
Turnaround 25 days
Specimen type genomic DNA
Clinic Method Direkte Sequenzierung ausgewählter Gen-Abschnitte
Turnaround 5 days
Specimen type genomic DNA

Related Diseases:

Diabetische Retinopathie
PON1
VEGFA
Arteriosklerose
APOB
APOE
HABP2
LDLR
LPA
MTHFR
PON1
SLC3A1
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