Molekulargenetisches Labor
Zentrum für Nephrologie und Stoffwechsel
Moldiag Erkrankungen Gene Support Kontakt

Thiazidsensitiver Natriumchlorid-Kotransporter

Das Gen kodiert den Thiazide sensitiven Na-Cl-Kotransporter. Mutationen sind für das Gitelman-Syndrome verantwortlich.

Epidemiologie

Es sind bisher nur vereinzelte Familien mit insgesamt rund 50 verschiedenen Mutationen beschrieben worden.

Genstruktur

Das etwa 49 kb große Gen, welches primär als Thiazidrezeptor identifiziert und mit NCCT bezeichnet wurde, trägt heute die systematische Kurzbezeichnung SLC12A3, denn es gehört in die Gruppe der Elektrolytkotransporter. Das Gen befindet sich auf dem Chromosom 16 an der Position 16q13. Es besteht aus 26 Exons.

Phänotyp

Die klasischen Merkmale des Gitelmansyndroms sind die hypokalämische Alkalose, Hypocalciurie und Hypomagnesiämie. Die Manifestation erfolgt im frühen Erwachsenenalter. Da die krankheitsrelevanten Mutationen loss-of-function Mutationn sind verhalten sich die Patienten ähnlich wie bei einer Diuretikaüberdosierung. Auch EKG-Veränderungen im Sinne eines Long-QT-Syndroms sind beschrieben.

Pathologie

Das aus 1.021 Aminosäuren bestehende Proteine mit 112 kD wird vornehmlich in der Niere gebildet. Es besteht aus 12 transmembranösen Domänen und den hydrophilen intrazelulären aminoterminalen und carboxyterminalen Enden. Dieser Elektrolyttransporter kommt vor allem im distalen Konvolut des Nephrons vor und ist hier für die Natriumreabsorption verantwortlich. Die Thiazide blockieren diesen Transporter und bewirken damit durch eine verstärkte Natriumausscheidung auch eine gesteigerte Diurese.

Untersuchungsstrategie

Die Familienberatung und die Diagnosesicherung bei Hypomagnesiämie stellen die wichtigsten Indikationen für die molekulargenetische Untersuchung.

Gentests:

Klinisch Untersuchungsmethoden Familienuntersuchung
Bearbeitungszeit 5 Tage
Probentyp genomische DNS
Klinisch Untersuchungsmethoden Hochdurchsatz-Sequenzierung
Bearbeitungszeit 25 Tage
Probentyp genomische DNS
Klinisch Untersuchungsmethoden Direkte Sequenzierung der proteinkodierenden Bereiche eines Gens
Bearbeitungszeit 20 Tage
Probentyp genomische DNS
Klinisch Untersuchungsmethoden Multiplex ligationsabhängige Amplifikation
Bearbeitungszeit 20 Tage
Probentyp genomische DNS

Verknüpfte Erkrankungen:

Gitelman-Syndrom
SLC12A3

Referenzen:

1.

Cruz DN et al. (2001) Gitelman's syndrome revisited: an evaluation of symptoms and health-related quality of life.

external link
2.

Roser M et al. (2009) Gitelman syndrome.

external link
3.

Bettinelli A et al. (1995) Genetic heterogeneity in tubular hypomagnesemia-hypokalemia with hypocalcuria (Gitelman's syndrome).

external link
4.

Simon DB et al. (1996) Gitelman's variant of Bartter's syndrome, inherited hypokalaemic alkalosis, is caused by mutations in the thiazide-sensitive Na-Cl cotransporter.

external link
5.

NCBI article

NCBI 6559 external link
6.

OMIM.ORG article

Omim 600968 external link
7.

Orphanet article

Orphanet ID 118740 external link
Update: 14. August 2020
Copyright © 2005-2024 Zentrum für Nephrologie und Stoffwechsel, Dr. Mato Nagel
Albert-Schweitzer-Ring 32, D-02943 Weißwasser, Deutschland, Tel.: +49-3576-287922, Fax: +49-3576-287944
Seitenüberblick | Webmail | Haftungsausschluss | Datenschutz | Impressum