Die zerebrale mit Mikroangiopathie Axenfeld-Rieger-Anomalie ist eine autosomal dominante Erkrankung der kleinen zerebralen Gefäße, die sich in einer verstärkten Blutungsneigung äußert. Weitere klinische Merkmale sind gewundene Retinaarterien, Hypopigmentation des Fundus und diffuse Leukenzephalopathie. Die Erkrankung kann zu infantiler Hemiparese führen. Ursachlich sind Mutationen des COL4A1-Gens beschrieben. Wegen der großen strukturellen und funktionellen Ähnlichkeit könnten allerdings auch Mutationen im COL4A2 in Betracht gezogen werden.
Bestimmte Mutationen dieses Gens erzeugen einen wesentlich schwerere Manifestation. Dieser Phänotyp wird Porenzephalie genannt.
Bei der Betreuung solcher Patienten sollten Antikoagulanzien gemieden werden, da die erhöhte Blutungsbereitschaft zu schweren zerebralen Blutungen führen kann.
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Vahedi K et al. (2003) Hereditary infantile hemiparesis, retinal arteriolar tortuosity, and leukoencephalopathy. |
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Van Agtmael T et al. (2005) Dominant mutations of Col4a1 result in basement membrane defects which lead to anterior segment dysgenesis and glomerulopathy. |
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4. |
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Vahedi K et al. (2007) Clinical and brain MRI follow-up study of a family with COL4A1 mutation. |
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Orphanet article Orphanet ID 36383 |
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OMIM.ORG article Omim 607595 |