Das Gen kodiert einen Chloridkanal. Mutationen lösen einen Morbus Dent aus.
Die Häufigkeit von Mutationen in der Gesamtbevölkerung ist nicht untersucht. Mutationen dieses Gens treten sowohl in asiatischen wie auch in indoeuropäischen Bevölkerungsgruppen auf. In Japan finden wir bei 70% von Kinder mit Proteinurie diese Mutation.
CLCN5, das Gen kodiert den spannungsabhängigen Chloridkanal, der auch unter den Kurzbezeichnungen CLCK2 und CLC5 bekannt ist. Das Gen befindet sich auf dem X-Chromosom und wird deshalb geschlechtsabhängig vererbt. Die genaue Position lautet (Xp11.22). Das Gen mit einer Größe von etwa 25kb besteht aus 12 Exons von denen 11 translatiert werden.
Das Gen wird vor allem in den proximalen Tubuluszellen exprimiert. Wir finden diesen Chloridkanal aber auch in den alpha-Zwischenzellen der Sammelrohre. Er lässt sich besonders unterhalb des Bürstensaumes in den endozytierten Vesikeln lokalisieren und befindet sich hier in enger Nachbarschaft zu der Protonenpumpe.
Vielfach sind die Symptome denen der X-chromosomale hypophosphatämische Rachitis ähnlich und wird deshalb gelegentlich auch als Typ III dieser Erkrankung eingeordnet. Wichtigste Unterscheidungsmerkmale sind Hyperkalziurie und Proteinurie. Es handelt sich dabei um eine typische tubuläre Proteinurie. Im Verlauf kann zur Wachstumsretardierung und zu Knochendeformierungen aufgrund der Hypophosphatämie kommen. Eine rezidivierenden Nephrolithiasis führt sicher auch im Zusammenhang mit der anhaltenden Proteinurie zu chronischen Nierenfunktionsstörungen, die sich bis zur Dialysepflichtigkeit entwickeln können. Interessant ist die Beobachtung, dass Patienten mit dieser Tubulusfunktionsstörung kaum eine renale Azidose ausbilden.
Der Wunsch auf Abklärung einer familiären Proteinurie und Nephrolithiasis.
Der Nachweis dieser Mutation erlaubt die Einordnung der Proteinurie und erspart damit dem Patienten unter Umständen eine Nierenpunktion.
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Familienuntersuchung |
Bearbeitungszeit | 5 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Hochdurchsatz-Sequenzierung |
Bearbeitungszeit | 25 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Direkte Sequenzierung der proteinkodierenden Bereiche eines Gens |
Bearbeitungszeit | 20 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
1. |
None (2004) The molecular basis of kidney stones. |
2. |
None (2000) Pathogenesis of Dent's disease and related syndromes of X-linked nephrolithiasis. |
3. |
Orphanet article Orphanet ID 119453 |
4. |
NCBI article NCBI 1184 |
5. |
OMIM.ORG article Omim 300008 |